Chicago Blues - A Living History
Bluesgeschichte musikalisch
Ein bemerkenswertes Projekt, das zwei Generationen traditioneller Bluesmusiker des Chicago Stils zusammen geführt hat. Ein Projekt dieser Art hat es bisher in dieser Form noch nicht gegeben.
Da treffen Billy Boy Arnold (1935), John Primer (1945), Billy Branch (1951) und Lurrie Bell (1958), die noch allesamt mit den Grossen der Blüte des Chicago Blues gespielt haben auf eine junge Generation Chicago Bluesmusiker: Matthew Skoller, Billy Flynn, Johnny Iguana, Felton Crews und Kenny „Beedy Eyes" Smith. Zusammen bilden sie das Projekt Chicago Blues - A Living History und touren mit ihrer Show als The Chicago Blues Ambassadors seit Anfang Sommer 2009 durch Europa, wo sie an 16 Festivals auftreten. Eine Rezension ihres Auftritts beim Piazza Blues Festival findet sich auf dieser Seite .
Wer keine Chance hat, die Show zu sehen, kann sich nun mit der Doppel CD trösten. Wer sie erlebt hat, wird sich die CD sowieso kaufen wollen und erhält dafür 21 ausnahmslos gute Titel und ein an biographischen Inhalten reichhaltiges Booklet, das auch noch mit hübschen historischen Aufnahmen versehen ist.
Bluesnews Wertung: sehr empfehlenswert!
Die CD ist im Grunde genommen eine Aufnahme der Show, die musikalisch durch die Geschichte des Chicagoblues von 1940 bis 1991 führt. Die Titel sind Blues Standards und es gab daher kaum ein Risiko, dass sie nicht gefallen würden. In der Show werden die Titel teilweise mit Ansagen vorgetragen, die den historischen oder musikalischen Zusammenhang illustrieren, was auf der CD fehlt - aber nicht stört. Teilweise wird darauf im Booklet eingegangen.
Die Bandist ausgezeichnet. Kenny „Beedy Eyes" Smith, Sohn von Willy "Big Eyes" Smith, dem legendären Schlagzeuger Muddy Waters hat offenbar von seinem Vater gelermnt, er ist ein selten guter Schlagzeuger, präzise, ohne langweiliges Metronom zu sein, dezent wo nötig, antreibend, wo gefordert. Matthew Skoller ist ein guter Frontman, mit Billy Flynn hat die Band einen Gitarristen, der unauffälig spielt, aber den Chicago Gitarrensound wunderbar drauf hat, der Ba^ssist ist zuverlässig uns spielt einen klarne Bass, bei dem jeder Ton genau zu hören ist, nichts ist verschwommen und dumpf und Johnny Iguana beherrscht die Tasten in allen Stilarten.
Die Band besteht aus:
Matthew Skoller, Gesang, Harmonca
Billy Flynn, Gitarre
Johnny Iguana, Tasten
Felton Crews, Bass
Kenny „Beedy Eyes" Smith, Schlagzeug
und harmoniert wunderbar mit den "älteren Herren". Mit grosser Spielfreude werden die Titel nachgespielt, wobei sie frisch und doch authentisch klingen. Hörproben gibt's auf der Website zu hören .
- My Little Machine, John Lee Williamson, 1940
- She's Love crazy, Hudson Whittaker, 1941
- Night Watchman Blues, William Broonzy, 1941
- Chicago Breakdown, Maceo Merryweather, 1945
- Feel Like Going Home, McKinley Morganfield,1948
- I believe, Elmore James, 1952
- Moanin' At Midnight, Chester Burnett, 1951
- Three O'clock Blues, Lowell Fulson, 1951
- Memphis Slim USA, Peter Chatmann, 1952
- Hate To See You Go, Walter Jacobs, 1955
- Sugar Sweet, Mel London, 1955
- Can't Stand To See You Go, Jimmy Reed, 1956
- I Wish You Would, Billy Boy Arnold, 1955
- Your Imagination, Sonny Boy Williamson, 1956
- My Love Will Never Die, Willie Dixon, 1958
- Hoodoo Man Blues, Junior Wells, 1965
- Hooking It, Earl Hooker, 196?
- Out Of Bad Luck, Sam Maghett, Al Benson, 1966
- One More Mile, McKinley Morganfield, 1974
- The Healer, John Lee Hooker, 1989
- Damn, Right I Got The Blues, Buddy Guy, 1991
Chicago Blues - A Linving History, 2009