Dukesy and The Hazards Aint Coming Back to You
Clever-Blues
Das australische Trio Dukesy & The Hazards spielt mit der Geschichte der Popkultur. Ihr Auftritt ist ein Verwirrspiel mit Versatzstücken der Vergangenheit, aber im Kern steht stets das Bedürfnis, frischen und aufregenden Sound zu machen. Nach einer ersten EP liegt nun die erste CD mit neun Eigenkompositionen vor. Für Liebhaber der funky Version des Blues wird dies ein Evangelium sein, für alle anderen ein fröhliches und abwechlsungsreiches Album mit vielen schlauen Ideen. Cleverer Blues eben, gespielt von drei Aussies und einem befreundeten Pianisten, der auf manchen der Track aushilft. Ihr Sound ist getrieben von der Tradition, aber er versucht auf dieser Bais neue Klänge zu finden, neue Rhythmen für das immer gleiche alte Gefühl: den Groove.
Die australische Band Dukesy & The Hazards lebt für Zitate: Der Titel des Band selbst – eine Anspielung auf die TV-Serie «The Dukes of Hazard» in einer verniedlichenden Form. Das CD-Cover und vor allem die Rückseite emulieren die zurückhaltende Ästhetik der legendären Jazz –Aufnahmen des Labels «Blue Note» aus den 60er Jahren. Und der Titel der CD Ain’t Coming Back to You scheint ebenfalls mit Bedeutung aufgeladen: Die kommen nicht zurück zum Sound, den sie schon kennen, zur Basis, von der sie ausgehen, sondern sie suchen einen neuen Sound.
Und diesen findet das Trio um Gitarrist und Bandleader Nick Brown in einem Funk-Blues der Extraklasse. Unterstützt von Bassist Dave Evans und Schlagzeuger Adrian Violi ist auf manchen Titeln noch Keyboarder Jarrah Whyte dabei. Allerdings ist dies mehr zu verstehen als ein sich formierendes Quartett denn als Trio mit Gastauftritt, denn der Sound ist gut verwoben und «tight», wie es sich für guten Funk gehört, und hierbei sind die Tasten ebenso eingebunden wie die anderen Instrumente. Die Musik der Band ist wirklich erstaunlich reif und sehr ansprechend gespielt, als einziger Kritikpunkt liesse sich der Gesang nennen, der manchmal nicht sehr expressiv ist. Hier ist definitiv noch Entwicklungspotential vorhanden.
Die Instrumente spielen ihre Parts ausgewogen und offen, jeder kommt mal dran, was dem Sound gut tut. Just Got Paid beginnt beispielsweise mit einem tollen Schlagzeug-Groove und dann setzen die anderen Instrumente ein. Als dann die Gitarre das Funk-Riff aufnimmt, öffnet sich der Sound. Auch andere Tracks wie Necesito una Copa oder der Einstigssong I Get Up sind toll gespielt.
Dukesy & The Hazards präsentieren ein wirklich tolles Musikprogramm und eine vielversprechende CD mit einem einheitlichen Sound. Grosse Klasse, was die vier Australier hier abliefern.