11. Vully Blues Festival 2018
Barrelhouse nach Winzerart
In der warmen Jahreszeit färbt sich das Wasser des Murtensees an manchen Stellen tiefrot. Die Einheimischen nennen die Färbung, die von der Blüte einer Alge herrührt, «Burgunderblut». Im November ist jedoch blau die angesagte Farbe, denn am 9. Und 10. November findet das Vully Blues Festival statt. Das bewährte Konzept: In acht Winzerkellern spielen insgesamt fünfzehn Bands jeweils vier Sets verteilt über den Abend. Man wechselt den Keller und geniesst bei einem neuen Glas Wein eine andere Gruppe. Dazu gibt es einen Blues-Bus, der die Besucher sicher von einem Keller zum anderen zu bringen. Zusätzlich verkehrt ein Blues-Boat, die Romandie I, zwischen Murten und Praz. Natürlich wird auch auf dem See Blues geboten.
Alles in allem ein grossartiges Konzept, das der Vully Blues Club bereits zum elften Mal umsetzt. Die Weinkeller bieten ein einmaliges Ambiente. Auch in dieser Ausgabe des Bluesfestes gibt es einen Mix aus internationalen und einheimischen Gruppen. Mit zwölf Schweizer Formationen unterstützen die Veranstalter die Schweizer Bluesszene und deren Nachwuchs und beweisen jedes Jahr, dass man mit heimischen Künstlern ein respektables Festival auf die Beine stellen kann.
Das Lineup:
Justina Lee Brown & Morblus (NG & I)
Justina Lee Brown stammt aus Nigeria, lebt in London und ist in der Schweiz durch zahlreiche Auftritte kein unbeschriebenes Blatt. Sie begeistert immer wieder mit ihrer Mischung aus Blues, Soul, R/&B und Afropop. Auch Roberto Morbioli, der Kopf der italienischen Band Morblus ist Schweizer Bluesfreunden bekannt. Der leidenschaftliche Musiker mit seiner funkigen Mischung aus Blues, R&B und Soul ergänzt die Sängerin perfekt.
Website Morblus
Website Justine Lee Brown
https://www.youtube.com/watch?v=rzOPAq32sCU
Porcapizza (I)
Der italienische Musiker fällt durch die Wahl seiner improvisierten Instrumente auf: Messer, Dosen, Tennisschläger, Bauhelm, Schreibmaschine, Telefonhörer und so weiter. Es steht damit durchaus in einer Tradition, denn oft kamen im Delta selbstgebaute Instrumente oder Alltagsgegenstände zum Einsatz, weil das Geld für ein richtiges Instrument fehlte. Bis heute werden sie in Skifflegruppen verwendet. Vielleicht erinnert sich der/die eine oder andere an Pfuri, Gorps und Kniri, die Anfangs der Siebzigerjahre mit solchen Instrumenten recht erfolgreich waren.
https://www.youtube.com/watch?v=-IxHM3qsYW8
Joe Colombo (CH)
Der Tessiner Slidegitarrenvirtuose ist seit dreizehn Jahren mit dem amerikanischen Sänger Terry Evans unterwegs und beeindruckt das Publikum mit seinem energetischen Spiel. Seine Vorbilder sind Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan und Johnny Winter. Bekannt wurde er mit seinem Debutalbum «Natural Born Slider», das er 2002 herausbrachte. Seither hat er sechs weitere CDs veröffentlicht.
https://www.youtube.com/watch?v=ozcbsMMiGrw
Chris Kramer & Beatbox'n'Blues (D)
Als sich der aus Dortmund stammende Harmonikavirtuose Chris Kramer mit dem Beatboxer Kevin O’Neal und dem Gitarristen Sean Athens zusammengetan hatte, dürfte er kaum daran gedacht haben, dass die Gruppe auf Anhieb die German Blues Challenge 2016 gewinnen würde. Aber auch beim Publikum kommt die temperamentvolle, originelle und mit Humor gespickte Show gut an. Das beweisen die mehr zwei Millionen Klicks bei Facebook für ihr Musikvideo «Bo». Chris Kramer singt auch deutsche Songs mit originellen, teilweise augenzwinkernden Texten. Dabei war der Musiker bereits vorher kein Unbekannter und ist sowohl als Interpret, sowie als Harmonikalehrer seit Jahren einer der Besten in Deutschland.
https://www.youtube.com/watch?v=32g13SCZQwQ
The Relics (CH)
Zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Mit dieser klassischen Besetzung lassen die vier Musiker aus Neuchâtel die Musik der Stones, The Who, Creedence Clearwater Revival und AC/DC aufleben. Sie sind jedoch mehr als eine Coverband, denn sie spielen auch ihre eigenen Kompositionen. 2017 haben sie ihr Debutalbum mit dreizehn Tracks eingespielt: At Last.
https://www.youtube.com/watch?v=39qtYGXU5O4
Steve Hophead (CH)
Freunde der Rootsmusik kommen mit dem Berner Oberländer Steve Hophead voll auf ihre Kosten. Er braut aus den Erinnerungen auf seinen Reisen durch Irland, Schottland und den USA seine eigene Mischung zusammen und trägt sie mit Dobro, Stompbox, Gitarre, Harmonika und der Irish Bouzouki vor. 2017 erreichte er mit seiner eigenwilligen und interessanten Musik das Finale der «Swiss Blues Challenge».
https://www.youtube.com/watch?v=xffhwj_B0G0
Skinny Jim Tennessee (CH)
Das Berner Trio um den Gitarristen und Sänger Skinny Jim ist im Rock’n’Roll und Rockabilly der 50er und 60er Jahre zuhause. Show und Musik nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise in jene aufregende Zeit mit. Seit bald zehn Jahren tourt die Band erfolgreich durch die Schweiz und Europa. Inzwischen hat die Gruppe zwei Alben veröffentlicht.
https://www.youtube.com/watch?v=wv7mE3xLRtU
Simon Gerber & Sophie Noir Trio (CH)
Simon Gerber wurde in Biel geboren und wuchs im Jura auf. Schon als Vierzehnjähriger war er Sänger und Gitarrist in einer Rockband. Später studierte er and der Montreux Jazz School. Er befasste sich umfassend mit Musik und spielte Jazz, Folk, Blues, experimentelle elektronische Musik, Alternative Rock und HipHop. Zusammen mit Sophie Hunger und Claude Kamber gründete er erst 20147 das Simon Gerber & Sophie Noir Trio. Sie spielen Folk, Blues, R&B und französisches Chanson.
https://www.youtube.com/watch?v=Mdi3w2CClmI
David Ferrington (CH)
Weit zurück in die Vergangenheit entführt uns der Grafiker, Maler, Fotograf, Videokünstler, Gitarrist und Sänger aus La Chaux de Fonds. Mit historischen Instrumenten aus den Jahren 1937 und 1940 lässt den Blues aus dem Mississippi Delta bis zum Chicago Blues neu aufleben und schliesst Songs von Robert Johnson, Charlie Patton, Son House bis Muddy Waters und Blind Wille Johnson, aber auch Eigenkompositionen ein.
https://www.youtube.com/watch?v=Vu7CAR5qeG4
MGM (CH)
MGM steht nicht für Metro Goldwyn Mayer, sondern für Müller, Gerber, Meier. Schöre Müller, Philipp «Bluedög» Gerber und Didi Meier sind die Mitglieder dieses Trios. Alle drei Musiker sind Urgesteine der Schweizer Szene und haben sich für eine Formation zusammengefunden, die mit ihren akustischen Gitarren und ihren Stimmen eine zauberhafte, nostalgische Stimmung zu verbreiten wissen. Folk, Blues und Rock vom Feinsten.
https://www.youtube.com/watch?v=7ySoU1fZAfk
Ashton A. Bluesband (CH)
Chicagoblues spielt das Sextett aus der Region Neuenburg. Die Band existiert seit 1978, kann also heuer ihr vierzigjähriges Jubiläum feiern, das sie mit der Veröffentlichung eines neuen Albums krönen. Sie führen die Standards der Bluesgrössen routiniert auf und zeichnen sich durch grosse Spielfreude aus.
https://www.youtube.com/watch?v=NYeMHxRL6TE
Squire & Cut (CH)
Eine Stimme, eine Cigarbox-Gitarre, ein Loop Pedal und eine Stompbox. Mehr brauchen Myriam Squire-Brioschi und Alain Pache nicht, um kraftvollen Bluesrock zum besten zu geben. Pache ist unter anderem auch bekannt als Mitglied der Gruppe Swamp Train, während Squire-Brioschi die Sängerin der keltisch-schweizerischen Rockband Stout ist. In diesem Duo können beide ihre Kreativität und ihre Energie gemeinsam ausleben. Hier haben sich zwei Seelenverwandte gefunden, die demonstrieren, dass eins und eins durchaus mehr als zwei sein kann.
https://www.youtube.com/watch?v=1D_Acf_7ByI
Yellow Dogs (CH)
Die Eisenbahnlinie, die Yazoo mit Clarksdale verband, wurde Yellow Dog genannt und W.C. Handy schrieb 1914 seinen berühmten Song gleichen Namens. So nennt sich auch die Waadtländer Band und gibt damit einen Hinweis, was für eine Stilrichtung wir zu erwarten haben: Blues, der aus den Baumwollfeldern und den Mangrovensümpfen Mississippis stammt. Es sind jedoch nicht einfach Covers, welche die Band in ihrem Repertoire hat, sondern auch eigene Songs.
https://www.youtube.com/watch?v=cunMo_onM1I
Furhammer (CH)
Kein geringerer als Marco Jencarelli hat ihr Debutalbum produziert. Das sklavische Bedienen des 12-Takt-Diktats muss dabei für Furhammer nicht zwingend sein, aber die musikalischen Wurzeln speisen sich aus der emotionalen Tiefe des Blues. Die Musik ist funky oder besinnlich, rockig oder melancholisch, Gitarre und Klavier teilen sich die Melodien, der Groove führt dazu, dass sich die Hörerschaft sofort wohlfühlen kann. Dabei mischen Sie Covers mit eigenem Material.
https://www.youtube.com/watch?v=zz3FZTHP3-Q
Floydworks (CH)
Wer mag die Musik von Pink Floyd nicht? Diese Freiburger lieben Pink Floyd so stark, dass sie jedes Detail ihrer komplexen Stücke genaustens interpretieren wollen. Sie beherrschen dies so meisterhaft, dass ihre Cover auf Facebook nicht erlaubt sind, weil sie zu perfekt sind!
https://www.youtube.com/watch?v=T5LLWccwcAk
Weitere Details und den Spielplan auf der Website des Vully Blues Festivals.