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21. Blues 'n' Jazz 2019

Frischr Wind in Rapperswil-Jona

BNZ Rapperswil 2016Anfangs März präsentierte die Festivalleitung an ihrer Medienkonferenz in der Himmapan Lodge in Knies Kinderzoo. Als Gastgeber begrüsste Franco Knie die Medienvertreter. Bevor Marc Lindegger das Musikprogramm vorstellte, sprach er lange über die Situation des Festivals im ersten Jahr nach dem zwanzigsten Jubiläum. Das Blues‘n’Jazz sei in Rapperswil-Jona gut akzeptiert und als unverzichtbarer Anlass Teil des örtlichen Kulturlebens mit Ausstrahlung in die ganze Schweiz und darüber hinaus. Man hat das einundzwanzigste Festival zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, wo das Festival steht und in welche Richtung es sich entwickeln soll. Nach aussen wird dies unter durch einen neuen grafischen Auftritt sowohl in den Drucksachen und Plakaten, aber auch im Web dokumentiert.

Obwohl natürlich die Musik nach wie vor im Zentrum steht, sei das Festival nicht «nur» ein Musik-Festival, aber auch ein Fest, das zum Flanieren einlädt, viel Wert auf sein Look & Feel legt und, mit Street-Food-Meile, Biergarten, Hafenbars und reichlich Sitzgelegenheiten, Jung und Alt ein Rundum-Erlebnis bietet. (Zitat des Webauftritts). Entsprechend viel Sorgfalt wird deshalb auch auf die Umgebung jenseits der drei Bühnen gelegt. Musikalisch treten Blues und Jazz zugunsten anderer Stilarten populärer Musik ein wenig in den Hintergrund. Das Festival beginnt am 14. Juni und dauert bis zum 16. Juni 2019.

Das Programm:

Freitag, 14. Juni 2019
Bühne Fischmarktplatz

19.00 – 20.00: Marius Bear
Der Appenzeller Sänger und Gitarrist begann als Strassenmusiker in Fribourg und lebt heute in London, wo er am BIMM Music College studierte. Im Februar dieses Jahres gewann er den Swiss Music Award in der Kategorie «SRF3 Best Talent». Medienleute ziehen gerne Vergleiche und so wurde er wegen seiner aussergewöhnlichen Stimme auch schon als Schweizer Joe Cocker bezeichnet. Bekannt wurde er mit Mundart Songs, singt aber mittlerweile vorwiegend Englisch. Raw-Pop nennt er seine bluesdurchzogene Pomusik.

20.30 – 21.45: Lachy Doley Group
Auch für diesen Musiker aus Australien haben die Medien bereits einen griffigen Vergleich gefunden und nennen ihn den «Jimmi Hendrix der Hammondorgel». Tatsächlich erzeugt er Klänge, wie man sie kaum je gehört hat. Neben der Hammond XK5 kommt in seiner Show ein Castlebar Whammy Clavinet zum Einsatz, ein ursprünglich von Hohner gebautes und von Buddy Castle modifiziertes Instrument, bei welchem Saiten über eine Klaviatur angeschlagen und über Tonabnehmer verstärkt werden. Damit ersetzt er locker einen Gitarristen.

22.15 – 23.30: Stephan Eicher & Traktorkestar
Der talentierte Stephan Eicher ist stilistisch kaum einzuordnen, zu vielseitig ist der Sänger. Manchmal wird er als Rock-Chansonnier bezeichnet. Am besten passt wohl die einfache Bezeichnung Musiker. So richtig bekannt wurde er in den achtziger Jahren als Mitglied der Band Grauzone, einer Band der Neuen Deutschen Welle. Später glänzte er als Chansonnier mit Texten von Philippe Dijan, dann arbeitete er mit dem italienischen Popsänger Max Gazzè und Herbert Grönemeyer zusammen für das Album Im Taxi von Hamburg bis Palermo, eine musikalische Reise durch die Kulturen. Der musikalische Tausendsassa präsentiert sich in Rapperswil zusammen mit Traktorkestar, einer Balkan-Brassband, die mit ihrer Experimentierfreude bestens mit dem vielseitigen Eicher harmoniert. Blues wird es kaum geben, dafür ist eine attraktive Show garantiert.

EWJR-Bühne Curtiplatz

19.15 – 20.15: Dominic Schoemaker
Er gehört zu den Musikern, welche die Zukunft des Blues in der Schweiz repräsentieren. Nach seinem Sieg der «Promo Blues Night» des Bluesfestivals Basel 2016 nimmt seine Karriere Fahrt auf. Er geht für drei Monate nach Chicago und tritt dort mit Bob Stroger an den wichtigen Orten auf. Er beendet seine Laufbahn als Schreiner und verschreibt sich ganz dem Blues. Nach seiner Rückkehr spielt er in Marco Jencarellis Studio seine Debut EP ein, dabei unterstützen ihn Angus «Bangus» Thomas am  Bass, Richard Spooner am Schlagzeug und Chris Heule an den Tasten. Er trennt sich von seiner Band Cattlefood und aus Dominic Hirschi wird Dominic Schoemaker. Seither begeistert er mit seinem virtuosen Gitarrenspiel und seinen Songs.                                                                         

20.45 – 22.00: The Rev. Peyton’s Big Damn Band
Das ländliche Indiana ist die Heimat des Trios aus Reverend Payton (Gitarre, Gesang), seiner Frau Breezy (Waschbrett) und dem Schlagzeuger Max Senteney. Reverend klingt nach kirchlicher Musik, führt aber in die Irre. Rauh und unverblümt kommt ihr Countryblues daher und die Texte enthalten keinerlei religiöse Inhalte. Die Band spielt augenzwinkernd mit den Klischees des idyllischen Landlebens. Ihre Shows sind extrovertiert und unterhaltend. Dabei ist Reverend Payton ein exzellenter Gitarrenspieler, der Fingerpicking auf höchstem Niveau bietet.

22.30 – 23.45 : Sari Schorr
Sari Schorr hatte 2015 einen Traumstart hingelegt, nachdem sie vom Produzenten Mike Vernon anlässlich einer Preisübergabe in Memphis entdeckt und gefördert worden war. Ein Jahr später erschien ihr Debutalbum A Force Of Nature. In der Schweiz ist sie gleich zu Beginn in Montreux aufgetreten und hat das Publikum fasziniert. Natürlich wird ihre Stimme, wie das so üblich ist, mit denen von sämtlichen bekannten, grossen Blues-Sängerinnen verglichen und tatsächlich singt sie umwerfend. Nicht zuletzt deshalb, weil sie ausgebildete Opernsängerin ist.

Blue Front Café Kapuzinerzipfel

19.15 – 20.15 : Attila Vural
Für Attila Vural ist es sozusagen ein Heimspiel, denn er lebt gleich nebenan in Stäfa. Der interessante Musiker ist mehr als Interpret, seine Zusammenarbeit mit einem Gitarrenbauer hat bisher drei Instrumente hervorgebracht, darunter eine Hybridgitarre, in der eine Dobro und eine Mandoline zu einem Instrument verschmelzen. Er nennt es Dobromandola. Er entführt seine Zuhörer in eine Klangwelt fern aller Genregrenzen und bedient sich bei Jazz, Blues, Rock und Pop beeindruckt mit fulminantem Können und schier unendlich sprudelnden Einfällen.

20.45 – 21.45: Irina & Jones
Das Duo spielt Funk, Soul und R&B, hat auch Hip Hop und Reggae im Repertoire, die meisten Titel sind aus der Feder von Jonas Zahnd (Jones), dem es eine eigenwillige Konstruktion erlaubt, gleichzeitig Gitarre und Schlagzeug zu spielen. Dazu kommt Irina Mossis gefühlvolle Stimme.

22.15 – 23.15: Kaz Hawkins
2017 gewann die Kaz Hawkins Band die «European Blues Challenge», an der sie das UK vertrat. Die irische Sängerin blickt auf eine aussergewöhnlich tragische Lebensgeschichte zurück, deren Traumata sie mit der Musik bewältigen konnte. Inzwischen gehört sie zu den beliebtesten Soul- und Bluessängerinnen in Irland und Grossbritannien. Sie beeindruckt mit einer enorm kraftvollen Stimme, die gerne mit den ganz Grossen der Szene verglichen wird.

Samstag, 15. Juni 2019
Bühne Fischmarktplatz

19.00 – 20.00: King King
Fast Vierteljahrhundert lang drückte das schottische Bruderpaar Stevie und Alan Nimmo dem britischen Bluesrock seinen Stempel auf, bis es sich vor einigen Jahren trennte. Die eine Hälfte übernahm Alan Nimmo mit seiner Band King King. Der Schotte, der gerne im roten Kilt auftritt, wurde mit seiner Band gleich dreimal in Folge zum besten britischen Act erkoren (2012, 2013 und 2014) und wurde in die «British Blues Awards Hall of Fame» aufgenommen. Die Gruppe wechselt souverän zwischen beinharten, rockigen Klängen und souligen Balladen.

20.30 – 21.45: Nik West
Ein auffälliges, exzentrisches Äusseres ist eines der Markenzeichen der Bassistin aus Arizona. Das soll nicht etwa über mangelndes Können hinwegtäuschen. Das erkannten auch Quincy Jones und Prince, die mit ihr zusammenarbeiteten.  Allerfeinsten Funk und Soul bietet die Künstlerin, die ausserdem eine begabte Songwriterin ist. Dave Stewart (Eurythmics) verglich sie mit Lenny Kravitz.

22.15 – 23.30: Electro Deluxe
Die französische Nu Jazz Band verwendet klassische und keine elektronischen Instrumente. Durch zugefügte elektronische Samples entsteht ihr typischer Klang, der von Funk und Hip Hop inspiriert ist. Die Band ist seit fast zwanzig Jahren zusammen und bietet eine entsprechend ausgereifte Show, die kein Bein ruhig stehenlässt.

EWJR-Bühne Curtiplatz

19.15 – 20.15: The Ragtime Nightmare
Aus Berlin kommt die Band, die den Klang der Ragtime eines Scott Joplin, einer Brass Bands von New Orleans und den Swing eines Jelly Roll Morton zusammenrührt und etwas Neues daraus kreiert. So lassen sie die Stimmung der frühen Jahre des Ragtime und Jazz neu aufleben und erinnern uns an die Anfänge.

20.45 – 22.00: Pascal Geiser
Am 18. Mai 2018 erschien sein Album Lucky Man. Es erreichte bereits Ende Mai den zweiten Platz der Schweizer Alben Hitparade, was für eine Debutalbum und eine Bluesscheibe eine Sensation ist. Trotzdem kam der Erfolg nicht ganz überraschend. 2016 gewann der Erlinsbacher Gitarrist, Sänger, Harmonikaspieler und Songwriter die Swiss Blues Challenge und kam in der Folge an der European Blues Challenge auf den dritten Platz, was bis dahin noch keiner Schweizer Band gelungen war. Sogar an der International Blues Challenge in Memphis schaffte er es bis ins Viertelfinale

22.30 – 23.45: Maggie Koerner
Aus Shreveport, Louisiana kommt die junge Sängerin, die in New Orleans bereits ein Begriff ist. Lange Zeit war sie mit der Funk- und Jazzband Galactic unterwegs, bevor sie 2015 ihre Solokarriere startete. Sie steht für modernen, melancholischen Blues mit elektronischen Einflüssen und glänzt durch ihre wunderbare Stimme, die etwas an Eva Cassidy erinnert.

Blue Front Café Kapuzinerzipfel

19.15 – 20.15: Mike Sterki
Es gehörte zum alljährlichen Ritual der Familie Sterki, das Blues’n’Jazz zu besuchen. Dort wurde Mike sozusagen mit Musik geimpft und nun, Jahre später, steht er in Rapperswil selbst auf der Bühne, die ihn einst so sehr beeindruckt hat, dass er schon als Zwölfjähriger begann, Gitarre zu spielen. Der Singer-Songwriter spielt Blues, Folk und Countrs-Rock.

20.45 – 21.45: Känzig & Känzig
Känzig & Känzig, das sind die Sängerin Anna Känzig und ihr Onkel, der Jazzbassist Heiri Känzig. Dazu kommen der Pianist Jean-Paul Brodbeck und der Schlagzeuger Elmar Frey. Sie tragen Lieder aus dem «Great American Songbook» vor. Das ist vor allem Swing der Dreissiger- und Sechzigerjahre. Dabei verzaubert die Sängerin ihr Publikum mit ihrer klaren Stimme.

22.15 – 23.15: Daniel Docherty
Es ist sein erstes Konzert in der Schweiz. Der schottische Singer-Songwriter steht ganz am Anfang seiner Karriere, die ganz typisch für viele Musiker seiner Art ist: Er war Strassenmusiker, bis er am Eurosonic International Showcase Festival entdeckt wurde. 2018 erschien seine Debut-EP «Life Is What We Make Of It». Er beeindruckt mit einem virtuosen Fingerpicking.

Sonntag, 16. Juni 2019
EWJR-Bühne Curtiplatz

10.30 – 12.00: Ökumenischer Gottesdienst
Mit dem Sänger. Songwriter und Chorleiter Joe Gabriel C.

Alle Details finden sich auf der hervorragend informativen Website des Veranstalters. Um sich einzustimmen, hat dieser auch eine Playliste zusammengestellt, in der alle Künstler auf Spotify zu hören und auf Youtube zu sehen sind.