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Lilly Martin – Lookout (2022)

Bärenstarkes Album

Lilly Martin LookoutSie wurde als erste Frau mit dem Swiss Blues Award 2020 ausgezeichnet, den sie wegen Corona erst 2021 entgegennehmen konnte. In der Zwangspause war sie produktiv und hat ihr fünftes Album eingespielt: «Lookout». Drei Titel daraus sind 2021 auch als Singles erschienen. Erscheinungsdatum des Albums ist der 27. Mai 2022.

«lch wurde durch die vielen positiven Reaktionen auf meine älteren eigenen Songs und durch den Gewinn der Swiss Blues Award ermutigt, dieses Mal noch mehr eigene Stücke zu schreiben.» So äussert sich die Sängerin zu ihrem neusten Album. Gut, hatte sie den Mut, denn herausgekommen ist ein bärenstarkes Album, das man sich gerne mehrfach anhört. Jedesmal entdeckt man neue Feinheiten.

Es enthält acht Eigenkompositionen, die sie zusammen mit Ihrem Partner Michael Dolmetsch geschrieben hat, der das Album auch produziert hat. Songs mit wunderbaren Texten. Liebeslieder, welche die Liebe von all ihren Seiten beleuchtet – vom Anfang bis zum Ende und darüber hinaus. Dazu nachdenkliches: ein brandaktueller Song über den Zustand unserer Welt (Battleground Blues), der auch zur aktuellen Situation in der Ukraine passt. Waiting For The Fog To Lift: wenn uns das Schicksal in eine Krise zwingt und wir nicht wissen, wie lange es dauert bis sie endlich vorbei ist. Da der Song während des Lebens im Pandemie-Wartesaal geschrieben und in dieser Zeit auch als Single erschienen ist, interpretiere ich es auch als ihre Reaktion auf Corona.

Weiter gibt es 4 ausgesuchte Cover, die man nicht alle Tage hört. Da ist Brian Wilsons Soul Searching. Die Beach Boys lösen bei mir immer das für die Band typische «Sommer, Sonne, Strand» Feeling aus, wovon immer auch der Song handelt. Lilly Martins dagegen klingt richtig soulig, was entschieden besser zum Song passt. Dann Roosevelt Sykes Driving Wheel, ein herrlich verschleppter Shuffle.  Weiter der Eagles Song Desperado. Bisher war Diana Kralls Cover meine Lieblingsversion dieses Songs, ab jetzt ist es diejenige von Lilly Martin. Schliesslich gibt es noch Leavin der Singer/Songwriterin Shelby Lynnes. Auch diesem Song verleiht Lilly Martin eine emotionale Tiefe, die ich im Original nicht finde.

Getragen wird das Album natürlich von Lilly Martins unverkennbaren, sinnlichen und intensiven Stimme und ihrem gefühlvollen Gesang. Ein gutes Händchen beweist sie auch bei der Auswahl der Musiker:

Gitarre: Dominic Schoemaker, Oliver Keller, Michael Dolmetsch
Keyboards: Michael Dolmetsch
Bass: Markus Fritzsche, Andi Schnellmann, Richard Cousins
Schlagzeug: Tom Beck, Steve Grant, Tosho Yakkatokuo, Martin Fischer
Hintergrundgesang: Cathryn Lehmann, Christian Ertl
Saxophon: Daniel Küffer
Trompete: Bernhard Schoch

Titel:
  1. Before You Love Me
  2. Good Love
  3. Soul Searching
  4. Down For The Heal
  5. Let's Call It What It Is
  6. Desperado
  7. Battleground Blues
  8. Driving Wheel
  9. Waiting For The Fog To Lift
  10. Melancholy Room
  11. Leavin
  12. Where Do I Go From Here

Website Lilly Martin