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B.B. King Treasures

The B.B. King Treasures 

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Braucht jemand noch ein Weihnachtsgeschenk? Hat jemand Lust, sich selbst ein wenig zu verwöhnen? Oder sucht Ihr ein Buch, dass man sich auch am 25. Dezember noch mit vollem Bauch gerne zu Gemüte führt?

Dafür gibt es jetzt The B.B. King Treasures, Unterlagen und Interviews, Erinnerungen und Memorabilien aus 60 Jahren B.B. King. Das Buch ist im Wesentlichen aufgezogen wie eine Biographie, die einzelnen Kapitel zeichnen den Lebensweg des King of the Blues nach, und dabei erfährt man allerhand. So erfahren wir, dass der junge Riley B. King nicht in Indianola geboren wurde, sondern dort lediglich aufwuchs. Geboren wurde er in Itta Bena. Er schildert sein Verhältnis zu seinem geliebten Lehrer und männlichen Vorbild, Luther Henson, von dem B.B. annimmt, dass dieser seine Persönlichkeit entscheidend beeinflusst habe. Wir erfahren Details über seine frühe Radiokarriere in Memphis.

 

Das meiste dieser Informationen wurde schon in früheren Biographien B.B. Kings berichtet, etwa in Charles Sawyer The Arrival of B.B. King von 1982, oder in seiner mit der Hilfe von David Ritz publizierten Autobiographie Blues All Around Me von 1996. Gleichwohl gibt er's hier noch neue Entdeckungen zu machen: Beispielsweise erfährt man, wie King zu seinem Ehrentitel kam. Dieser wurde erfunden von Pervis Spann, einem ebenfalls in Itta Bena geborenen schwarzen Radiomoderator. Er war für über 40 Jahre bei WVON, einem Sender, den man früher als «Voice of the Negro» bezeichnete. Pervis Spann kennt B.B. King seit Kindertagen, und als bekannte Stimme der schwarzen Bevölkerung machte er 1964 die Ansage für seinen Jugendfreund, als diese im bekanntesten schwarzen Kulturtempel Chicagos auftrat. Diese Ansage lautete «Ladies and Gentlemen, how about a nice warm round of applause, to welcome the world's greatest blues singer, the King of the Blues, B.B. King», und sie ist zu hören auf Kings epochemachendem Album Live At The Regal.

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  • B.B. & Albert King: King mit seinem Vater Albert, dem er nach ersten Erfolgen eine Farm kaufte.
  • BB & Martha: King mit seiner ersten Frau, Martha King, die er in einem seiner ersten Songs verewigte Miss Martha King.
  • Childhood Home: in diesem Haus bei Insdinanola ist B.B. King aufgewachsen.
  • B.B. on Tractor: Weil er als junger Mann nicht die mühselige Arbeit des Baumwollpflückens machen wollte, arbeitete er, um den Posten als Traktorfahrer zu erhalten, den er auch kriegte. Auf diesem Bild besteigt King den Traktor seines Vaters, Beginn der 70er Jahre.
  • King & Louis Jordan: King und sein grosses Vorbild, Showstar Louis Jordan, dessen Titel King auf dem Album Let The Good Times Roll coverte.
  • King & President: Schon vor der Übergabe einer Gitarre an George W. Bush traf er den Präsidenten. Getreu nach dem Motto: Präsidenten kommen und gehen, der König bleibt.
  • The Kings: Die beiden Könige: Der König des Rock'n'Roll, Elvis Presley und der König des Blues, B.B. King. Die Dame dazwischen ist Claudia Marie Ivory Jackson.
  • Young B.B.: An diesem Bild ist insbesondere die mit eigener Hand ausgeführte Unterschrift bemerkenswert. B.B. King lernte in der Schule kaum Lesen und Schreiben, und er hat sich vieles selbst beigebracht.
  • Three Gentlemen: Auf diesem Bild sind drei grosse Institutionen des Blues zu sehen, auch drei grosse Söhne des Staates: B.B. King aus Indianola, John Lee Hooker aus Tupelo und mit dem Stock: Willie Dixon aus Vicksburg.

 

Dieses Buch ist ein Genuss, eine Freude, ein Buch zum schmökern. Nicht nur Kaffeetisch-Literatur, die durch tolle Photos besticht, sondern auch guter Text. Neben dem Buch gibt es in Pergamenttaschen Memorabilion wie eine Reproduktion von Kings Visitenkarte, als er bei ABC unter Vertrag kam oder ein frühes Plakat für ein Konzert. Daneben auch Dinge aus der Familiengeschichte wie die erschütternde Abrechnung seines Grossvaters, der nach einem Leben als Sharecropper seinem Boss noch immer $3,62 schuldete. Dieses Dokument war bereits in Sawyers Biographie zu finden, aber hier kann man es richtig studieren, weil es in Originalgrösse reproduziert wurde.

Neben Text und Dokumenten gibt es eine CD, auf der 13 Interviews mit King und zwei bis dato unbekannte Stücke drauf sind. Die Musik ist wirklich nur etwas für Vollständigkeitsfanatiker, aber die Interviews sind schön. In zwanzig Jahren wird man sich freuen, wieder mal die Sprechstimme des «Favorite Son of Mississippi» zu hören, der am 15. Februar einen Staatesfeiertag zugesprochen erhielt. Am Schluss des Buches gibt es eine Bibliographie, eine Auswahldiskographie und eine nicht vollständige, aber deshalb umso beeindruckendere Liste der Preise und Ehrungen (Auf den ersten Blick zu sehen: Ehrendoktorwürden fehlen), die B.B. King bisher erhalten hat, darunter genaue Beschreibungen seiner 14 Grammies und seine vier (!) Mitgliedschaften in Ruhmeshallen, darunter die N.A.A.C.P. Image Awards Hall of Fame.

Dieses Buch ist wirklich ein Schatz an Informationen über B.B. King und seine unvergleichliche Leistung als Botschafter des Blues. Er ist heute der grosse Alte Mann des Blues, aber irgendwann mal fing das alles an, und da war er ein kleiner Junge, von der Rassentrennung betroffen, mit geschiedenen Eltern, aber vom Willen beseelt, es zu schaffen. Dieses Buch zeigt, dass er es geschafft hat.


B.B. King, Dick Waterman, Einführung von Charles Sawyer - . The B.B. King Treasures : Photos, Mementos & Music from B. B. King's Collection - . New York, Boston: Bulfinch Press, 2005 - . Illustrationen, Photos, Einlagen, CD - . ISBN 0-8212-5724-2. ca. € 40