Geschrieben von Rolf Winter, Redaktionsleitung am .

Rozbub - S' esch Ziit

Erster Streich der Luzerner Bluesrocker

Rozbub brachte seine Debut CD Ende September 2013 heraus. 13 Titel, alle stammen aus der Feder von Manu Bissig, die Texte schrieben Manu Bissig und Gregi Sigrist (Rockzipfel, Greg Demo). Neben der Stammbesetzung aus Manu Bissig (gut, voc), Lukas Kurmann (b) und Christian Schönholzer (dr) werden Rozbub von Gigi Moto, Mayke van Riet und Reto Burrell als Background Chor unterstützt, ausserdem bedienen Chris Heule die Keyboards und Dario Sisera die Perkussion. Aufgenommen wurde das Album in den 2inch Records Studios. Heraus gekommen ist eine mitreissende CD mit psychedelischem Stoner/ Power Bluesrock und teilweise originellen Mundart Texten, die das Herz der Freunde dieser Stilart höher schlagen lässt.
 
Die beiden ersten Titel Süessi Freiheit und Osserirdisch lassen es gleich krachen und füllen den Raum mit groovendem Bass- und Schlagzeug , darüber schier endlose Gitarrensoli à la Jimi Hendrix. Socht bringt etwas Entspannung, kommt aber immer noch wuchtig daher. Himmel ond Zrogg besingt den Kater am Morgen danachund  Vegas beschäftigt sich augenzwinkernd und kritisch mit Träumen von Erfolg und Starrummel. Fernweh ist das Thema des Songs Wäg vo do. Beinahe philosophisch wird's im Song Jäger, in dem Rozbub unsere Ängste vor unseren eigenen Abgründen besingt, wie auch in Demon, dem ruhigsten Song des Albums. In Rotzbueb geht es vordergründig um's Sterben, aber eigentlich ist es ein Song über das Leben. Das Album endet mit einem über sieben Minuten langen instrumentalen Pelzli, bei dem die Band nochmal alle Register zieht und den Hörer in einem Strudel psychedelischer Gitarren-Schwerarbeit mitreisst.

 

Alles in allem ein beeindruckend reifes Werk für ein Debutalbum. Es klingt ein wenig wie Radio Moscow, aber mit mehr Hendrix. . . In dieser Form einzigartig belebt Rozbub die Schweiz mit ihrem originellen, erfrischenden Mix aus spätem Sechzigerjahre Sound und Dialekt und mischt damit die eingefahrene Mundartszene gehörig auf. Die Band klingt solide und gut eingespielt. Einzig am Gesang sollte noch etwas gefeilt werden.
 
Rozbub S'Esch Ziit (2013)
 
Manuel Bissig (gut, voc)
Lukas Kurmann (b)
Christian Schönholzer (dr)
Gigi Moto, Mayke van Riet und Reto Burrell Background Chor
Chris Heule (kb)
Dario Sisera  (perc)
 
1. süessi freiheit 3:11
2. ossererdisch 3:32
3. Socht 3:28
4. himmel ond zrogg 3:43
5. vegas 2:58
6. wäg vo do 2:55
7. ewigkeit 3:22
8. jäger 3:47
9. demon 4:06
10 sommertag 3:40
11. galaxie 3:47
12. rotzbueb 4:14
13. pelzli 7:40