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Suzie Vinnick Me n Mabel

Barebone Blues

Die Kanadierin Suzie Vinnick hat 2011 ihre dritte CD Me 'n' Mabel vorgelegt, weitgehend ein Solo-Album mit Bluestiteln, nur auf wenigen Sticken hat sie Unterstützung. Herausgekommen ist ein stimmiges Album mit tollen Titeln. Ihre Stimme ist eine Wucht, klarer kräftiger Gesang im Stile Bonnie Raitts, aber zur Begleitung ihrer geliebten Gitarre, die sie zärtlich Mabel nennt. Der Titel der CD ist also zugleich Programm: Eine Frau, eine Gitarre und der Blues. 14 schöne, wenn auch insgesamt gleichförmige Titel sind auf der CD, etwas über 51 Minuten, und damit ist das ein guter Deal. Freunde der akustischen Bluesmusik werden an dieser Stimme ihre Freude haben, Suzie Vinnick zeigt sich auf der Höhe des Anspruches.

Vielleicht liegt’s ja am Ahornsirup, aber die Kanadier haben eine erstaunlich profunde Generation an Bluesmuskern hervorgebracht. Mit J.W. Jones und der Sängerin Beth Hart sind zwei von ihnen auch schon in der Schweiz aufgetreten, nun folgt mit Suzie Vinnick das nächste Blues–Schwergewicht, nur dass Vinnick eine akustische Root-Blues-Musikerin ist, die auch noch eigene Titel schreibt. Als zehnfache (!) Gewinnerin des Maple Blues Awards in fünf verschiedenen Kategorien kann man einiges von der Dame erwarten, und tatsächlich wird sie allen Ansprüchen gerecht. Suzie Vinnick singt mit Kompetenz und Leidenschaft und die CD ist von höchster Qualität. Ihre Stimme ist keine Naturgewalt, aber kräftig und bluesig mit den richtigen Verzerrungen an den rechten Stellen.

Vinnick spielt ihre Gitarre, ein Parlour-Modell der Firma Larivee, sie spielt mit Pick, an gewissen Stellen klingt ein Slide auf, aber das kann auch die Mithilfe von Rick Fines oder Chris Whiteley gewesen sein, die bei gewissen Songs aushelfen. Auf Oh My spielt Whitley Trompete. Auf manchen Titeln (Never Been to Spain u.a.) bringt er noch eine Bluesharp dazu, die zusätzlich für Stimmung sorgt. Suzie Vinnicks eigenes Gitarrespiel ist sauberes Rhythmus-Spiel, angemessen folksy, ohne Experimente wie Fingerpicking, aber Suzie Vinnick hat die Bedeutung der Pause verstanden, ihr Spiel ist also songdienlich und streckenweise brilliant, immer im Groove, tadellos. Die Gitarrensoli überlässt sie Rick Fines, der etwa Send Me Someone to Love veredelt.

Das Album Me 'n' Mabel wurde produziert von Danny Greenspoon, der auch schon 33 Stars betreute, ihr Album von 2002. 2008 veröffentlichte sie noch Happy Here und in der Zwischenzeit ist noch das Live-Album Live at Bluesville erschienen. Aber Me n Mable bietet sicher einen guten Einblick in ihr Schaffen. Walking By Myself, Send Me Someone to Love und Queen Bee sind Covers, das letzt offensichtlich eine Adaption von King Bee. Die eigenen Titel sind mit witzigem und überraschenden Texten versehen. So vergleicht sie sich mit einem leckeren «Risotto con Grano Padano» (auf Save Me For Later).

Hier ein aussagekräftiges Videobeispiel
 
Suzie Vinnick Me 'n' Mabel (2011)
1. Walking By Myself 2:45
2. I Can Tell 4:09
3. Quit Your Lowdown Ways 3:35
4. Save Me For Later 3:26
5. Send Me Someone To Love 4:27
6. Queen Bee 4:23
7. Get Some 2:25
8. You'll Be Mine 4:28
9. The Honey I Want 2:56
10.Crazy 'Bout Lovin' Me 3:46
11.Sometimes I Think I Can Fly 4:40
12.Oreo Cookie Blues 3:00
13.Oh My 3:25
14.Never Been to Spain 4:35