Skip to main content

The hardcore bluesband Booze blues and nothing to lose

Variantenreicher Texas-Blues

Der Longplayer der Hardcore Bluesband mit dem Titel Booze, Blues and Nothing to Lose erschien 2011, und zwar im CD- wie auch LP-Format (Vinyl). Das dritte Album präsentiert die Band um Philipp Gerber im bekannten Stil: gitarrenbetonter Sound, den die Band selbst als «Ungehobelt, leicht schmutzig und doch sexy» beschreibt. Die solothurner Band spielt harten Bluesrock der texanischen Machart, die Selbstbezeichnung sicher zutreffend: Stevie Ray Vaughan stellt offensichtlich ein wichtiges musikalisches Vorbild dar, aber der Sound der Hardcore Bluesband ist von der Besetzung mit zwei Gitarren dominiert. Dies ist ein Quintett, das spielt wie ein Power-Trio. Aber nicht nur druckvoller Sound ist eine Spezialität der Band, sie agiert dabei bewundernswert virtuos und zeigt sich gut eingespielt und voller Spielfreude.

Es wird bei jedem Titel deutlich: Die fünf Musiker sind gut aufeinander eingespielt und abgestimmt. Die 12 Titel sind eine Eigenproduktion in den «Dogfart Studios», und sie kommen alle aus einem Guss und ausgewogen daher. Die Hardcore Bluesband hat ja auch schon über 200 Konzerte gespielt, was sich hier enorm auszahlt. Der Sound ist dominiert von gitarrenlastigen Arrangements, der Gitarrensound erinnert an Duane Allman oder Stevie Ray Vaughan: dieser zeitlose Stratocaster-Tube-Screamer-Vintage-Südstaatensound, tief im Blues verwurzelt, aber auch von Rock’n’Roll beeinflusst. Trotz der zwei Gitarren sind aber auch Schlagzeug und Tasten klar zu hören, der Bass ist wie gewöhnlich bei CDs etwas zurückgedrängt. Das kommt daher, dass Phipu Gerber und Fribi Freiburghaus ihre Gitarren sehr transparent und klar spielen. Der Sound wird nie matschig oder undefiniert und es bleibt Raum für andere Soli.

Der Eröffnungstitel By the Way klingt nach Original-SRV. Der Titel könnte auch auf einer CD des Über-Texaners erschienen sein. Es ist ein Instrumentalstück wie Stevie Ray Vaughans Scuttle Buttin‘. Der folgende Titel Bad Dog ist eine Idee härter, der Drive-Regler etwas weiter geöffnet, aber auch dies: Texas-Blues-Power der brachialen Sorte. On My Way Back Home ist ein Sustain-Festival, bei dem die Band einen Gang zurückfährt, was das Tempo angeht, so etwas zwischen Power-Ballade und Slow Blues. Schöne Slide-Licks à la Duane Allman undgegen Ende des Stücks ein stilvolles Orgelsolo. Down the Drain ist erneut ein Tempo-Blues mit einem funky Gitarrenlick. Erneut fällt die ingstimme positiv auf. Since You’ve been Gone kommt als Wahwah-Slow-Blues daher. Der Titel weist darauf hin, was zu erwarten ist. Der Titelsong der CD ist ein frech daherhüpfender Shuffle mit Rock’n’Roll-Feeling, insbesondere beim Refrain. Live sicher ein sicherer Wert. Der Titel geht in die Füsse.

Burning Down the Flame ist erneut ein Gitarrenfestival, schon das Intro ist eine Collage der drei Gitarren. Mehr ZZ Top als SRV. Stop ist der einzige Covertitel, das Original stammt von Lonnie Macks 1985er Album Strike like Lightning. Das Cover klingt nach einer 1:1 Wiedergabe des Originals, die Soli gleichen sich in bemerkenswert hohem Mass. Nur der Sound der Hardcore Bluesband ist grösser als auf dem Original. Swallow My Pride ist enorm ein stolz dahertrottender Southern Rock-Titel. Ein sehr ansprechender Titel. Bluesangels bringt erneut vollen Einsatz aller Kräfte, die Stimme muss sich mächtig anstrengen um über Soundteppich zu ragen. Überraschend ist der nächste Titel I smell trouble ist ein tief grummelnder Dobro-Slide-Blues, das klingt nach tiefstem Delta, speziell wenn die Gesangslinie und die Gitarrentöne sich so entsprechen. Grosses Kino! Der Closer The Blues Song ist dann wieder ein treibender Texasblues, so dass das Album stimmig endet.

The hardcore bluesband - Booze, blues and nothing to lose

1 by the way
2 bad dog
3 on my way back home
4 down the drain
5 since you’ve been gone
6 booze, blues and nothing to lose
7 burning down the flame
8 stop
9 swallow my pride
10 bluesangels
11 i smell trouble
12 the blues song